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Kultur:
Kunst trotzt der Pandemie – Galeristin Stefanie Mayer-Augarde zeigt neue Werke von Kai Savelsberg

 Die Galeristin Stefanie Mayer-Augarde zeigt neue Werke von Kai Savelsberg. Die Bilder entstanden unter dem Eindruck von Corona.

Als im Herbst 2020 die zweite Welle der Corona-Pandemie ahnen ließ, dass Kulturevents weiterhin besonders stark von den Einschränkungen betroffen sein würden, stand Stefanie Mayer-Augarde vor einer harten Entscheidung: „Entweder dichtmachen oder Gas geben!“ Sie entschied sich für Letzteres.

Nachdem anderthalb Jahre lang keine Ausstellung möglich war, sind die neuen Gemälde und Skulpturen des Aachener Künstlers Kai Savelsberg, der schon seit mehreren Jahren zu den festen Größen der Galerie zählt, der Auftakt zu einer ganzen Reihe von Einzelausstellungen. „Bis ins kommende Jahr hinein wird es mehrere Ausstellungen geben, die sich auf das Schaffen eines einzelnen Künstlers fokussieren“, kündigt Mayer-Augarde an.

Die Coronaschutzmaßnahmen ließen auch jetzt keine der Vernissagen zu, wie sie sonst in ihrer Galerie mit kongenialer Literatur oder Musik üblich sind. Zu jeder vollen Stunde durften bis zu zehn Besucherinnen und Besucher gemeinsam mit der Galeristin und dem Künstler eine Runde drehen, um sich die Werke nahe bringen zu lassen… ein anderes, aber ein durchaus intensives Erlebnis. Und auf literarische Inspirationen musste niemand verzichten, denn zu seinen Bildern schreibt Savelsberg lyrische Texte, die das Sichtbare nochmals wandeln und verdichten. In einem Katalog und kleinformatigeren Bänden sind beide Kunstgattungen miteinander verwoben.

Wie der Titel der Ausstellung „MenschenSachen“ aussagt, sind die Gemälde und Skulpturen Bildnisse von Menschen und Gegenständen. Die Menschen zeigen jedoch keine Personen, die es im realen Leben gibt, sondern es sind in ihrem Ausdruck und in ihrer Wahrhaftigkeit konzentrierte Emotionen, die ihre gestaltete Bildsprache finden. Auch die Stillleben sind keine Arrangements zueinander bezogener Dinge wie man es aus der klassischen Malerei kennt.

Vielmehr sind auch sie konzentrierte Porträts von Gegenständen, die den Alltag begleiten: Bücher, Flaschen, Messer… „Corona führt dazu, dass wir die Welt der Dinge, die uns umgeben, genauer anschauen. Wir gehen weniger raus, wir lenken unseren Blick auf das, was ganz nah ist“, erläutert Savelsberg die Inspiration zu den Bildern, die allesamt in diesem Jahr unter dem Eindruck des Lockdowns entstanden. Dieser geschärfte Blick auf das unmittelbare Umfeld mache zudem deutlich, wie sehr wir abhängig geworden sind von all den Sachen, die wir stets neu produzieren und wegwerfen.

Die Gesichter und Körper der menschlichen Porträts, die neben die Stillleben gehängt sind, üben in ihrer Ernsthaftigkeit einen Sog aus. In ihnen ist das Ausgeliefertsein an die Welt der Dinge und der Einschränkungen ebenso spürbar wie die Hoffnung, dem entrinnen zu können.

Kai Savelsbergs Ausstellung „MenschenSachen“ ist bis Donnerstag, 8. Juli, in der Galerie Augarde, Daun, Burgfriedstraße 14, zu sehen. Weitere Infos im Internet unter www.galerie-augarde.de


Kai Savelsberg’s „MenschenSachen“ in der Galerie Augarde in Daun

Vom 15. Mai bis 08. Juli 2021 zeigt die Galerie Augarde in Daun neue Arbeiten von Kai Savelsberg. Eröffnet wird die Ausstellung am 15. Mai zwischen 14 und 18 Uhr.

Die Ausstellung mit dem Titel „MenschenSachen“ wird gemäß der Corona Verordnungen durchgeführt, bzw. laufend daran angepasst. Eine Lesung im Zuge der Ausstellung mit Texten von Kai Savelsberg ist geplant, aber noch nicht terminiert.

Der Titel „MenschenSachen“ verbindet zwei aktuelle Bilderreihen und eine Skulpturengruppe, die in der Galerie Augarde konzeptionell miteinander verknüpft werden.
Für Kai Savelsberg ist es bereits die dritte Einzelausstellung in der Galerie Augarde.

Savelsberg widmet sich mit seiner Bilderreihe „Sachen“ zum ersten Mal dem Thema Stillleben. Die „Sachen“ setzt der Aachener Künstler aber nicht als klassisch drapierte Ensembles malerisch in Szene. Vielmehr handelt es sich um Portraits und Gruppenbilder von Dingen, die uns umgeben. Dem unauflöslichen Fluch und Segen der Erschaffung immer neuer Sachen versucht sich der Künstler als Beobachter zu nähern in dem er den Blick auf das Einzelstück lenkt.

Den „Sachen“ setzt Kai Savelsberg seine „Menschen“ gegenüber. So könnte die Ausstellung etwas hochtrabender auch „Geist & Sachlichkeit“ oder „Emotion trifft Effizienz“ lauten. Hier das Werkzeug, dort seine Erschaffer. Die Menschenbilder des 1975 geborenen Künstlers sind seine inhaltlich künstlerische Konstante; die stete Auseinandersetzung mit dem Ich im Verhältnis zum Gegenüber.
Gedankenverloren, entrückt, dann wieder direkt und unmittelbar, den Blick des Betrachters suchend um ihm, so scheint es, schnellst möglichst wieder auszuweichen; so laden sie den Betrachter ein sich selbst zu erkennen oder zu befragen.

Neben der Malerei zeigt die Galerie auch eine neue Gruppe plastischer Arbeiten von Kai Savelsberg. Sie sind keine bloße Übersetzung der Bildsprache ins Dreidimensionale. Die Figuren leisten es sich in sich gekehrt zu verharren, keine Botschafter, sondern Stellvertreter zu sein. Sie halten Zwiesprache und bieten sich somit als Reflexionsfläche zwischen den „Menschen“ und den „Sachen“ an.

Das im letzten Jahr erschienene Buch „Stille Post“ von Kai Savelsberg mit Bildern und Texten aus den Jahren 2011 bis 2020 wird Grundlage der Lesung sein und ist während der Ausstellung verfügbar und kann auch über die Galerie bestellt werden.

palette & zeichenstift
Ausgabe 1/2019 Nr. 141

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